Fachlagerist – Ausbildung (2024)

Ein Fachlagerist ist zuständig für den Durchgang von Gütern durch das Unternehmen – von der Anlieferung bis zum Versand. Er hilft tatkräftig mit beim Be- und Entladen, Verstauen und Verpacken, dokumentiert alle Vorgänge – auch per Software im Büro – und behält so den Überblick.

Fachlagerist – Ausbildung (1)

Bildungsweg:
Duale Ausbildung

Fachlagerist – Ausbildung (2)

Empfohlener Abschluss:
mindestens Hauptschulabschluss

Fachlagerist – Ausbildung (3)

Ausbildungsdauer:
2 Jahre

Fachlagerist – Ausbildung (4)

Ausbildungsvergütung:
ab 660 € / Monat im
1. Ausbildungsjahr

Was macht ein Fachlagerist?

Ein Fachlagerist kümmert sich um eintreffende und ausgehende Güter und deren Weg durch das Unternehmen. Je nach Branche und Wirtschaftszweig kann es sich also beispielsweise um Stück- oder Schüttgut, Handelswaren oder andere Produkte handeln. Er begleitet sie „von Rampe zu Rampe“, von der Anlieferung bis zum Warenausgang. Dabei kann er immer nachvollziehen, was an welcher Stelle zu finden und in welcher Menge vorhanden ist. Seine Aufgabe ist die sachgerechte Behandlung der Wirtschaftsgüter während ihres Durchgangs durch die verschiedenen Stationen im Betrieb. Dazu gehören der Transport, die Einlagerung und das Verpacken.

Als Teil der Supply Chain, also der Lieferkette von der Gewinnung der Rohstoffe bis zur Auslieferung oder Bereitstellung eines Endprodukts, ist der Fachlagerist ein wichtiges Element der bei jedem Glied der Kette notwendigen Lagerhaltung. Eingesetzt wird er daher in produzierenden Unternehmen, in Handwerksbetrieben, im Außen-, Groß- und Einzelhandel sowie im Verkehrsgewerbe.

  • Beim Wareneingang prüfen Fachlageristen bereits beim Eintreffen einer Lieferung die Art, Zusammensetzung, Menge und Qualität der ankommenden Artikel. Sie kontrollieren die Begleitpapiere und überprüfen den ordnungsgemäßen Zustand der Ladung. Anschließend organisieren sie das Abladen oder übernehmen es direkt selbst – ebenso wie die Verteilung an vorher festgelegte, passende Lagerplätze. Zu berücksichtigen haben sie dabei Eigenschaften wie Volumen und Gewicht, aber auch Umgebungsfaktoren wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Lichtverhältnisse oder Witterungseinflüsse. Streng beachten müssen sie Gefahrstoffkennzeichnungen und entsprechende Sicherheits- und Schutzbestimmungen – aber auch Angaben wie beispielsweise Verfallsdaten oder die Einhaltung der Kühlkette.
  • Im Unternehmen stellen sie die für betriebliche Prozesse notwendigen Mengen an Materialien und Teilen bereit und transportieren diese auch zu Zwischenlagern. Sie führen Bestandskontrollen und Inventurarbeiten durch und wirken so unter anderem bei der Vorratshaltung und der Bestandssicherung mit. Dazu gehört auch, sowohl die Quantität und Qualität der eingelagerten Waren festzustellen als auch deren Wert sowie Lagerfähigkeit und Lagerfristen zu überprüfen.
  • Im Warenausgang übernehmen sie zunächst die Kommissionierung der Waren – hier wird die alte Berufsbezeichnung „Handelspacker“ sichtbar. Immer häufiger werden dabei auch neue digitale Techniken und Wearables wie Datenbrillen eingesetzt oder Steuerungen wie Pick-by-Light oder Pick-by-Voice, bei denen durch Lichtsignale oder per Sprache Anweisungen zum Zusammenstellen einer Lieferungseinheit gegeben werden. Es folgen das Verpacken und Bereitstellen der Waren sowie das ordnungsgemäße Verladen und die sachkundige Ladungssicherung. Dazu kommen administrative Arbeiten wie das Erstellen oder Zusammenstellen von Begleit- und Versandpapieren wie Lieferscheinen, Ladelisten und Frachttabellen.

Bei all diesen Tätigkeiten sind Fachlageristen viel unterwegs zwischen Büro, Rampe und Lagerflächen, auch im Außenbereich oder beispielsweise in Kühlhäusern. Dabei bedienen sie auch Transportmittel und Flurförderzeuge, von der Sackkarre über den Gabelstapler bis zur Hochregalsteuerung. Schichtdienst ist normal, denn Lieferungen an die Industrie sind oftmals „Just in Time“, damit die Produktion rund um die Uhr weiterlaufen kann. Auch der Groß- und Einzelhandel ist bei vielen Produkten darauf angewiesen, schon frühmorgens frische Waren anbieten zu können. Am Schreibtisch nutzen sie Logistiksoftware oder Warehouse-Systeme zur Dokumentation der Lagerbewegungen, zur Erfassung der Bestände oder zum Ausstellen von Unterlagen. Fachlageristen arbeiten also nicht nur mit körperlichem Einsatz, sondern führen auch Maschinen und Geräte und bewerkstelligen einige Arbeiten am Computer.

Die Aufgaben des Fachlageristen bestehen damit unter anderem aus diesen Punkten:

  • Waren annehmen und überprüfen;
  • Be- und Entladen, interner Transport;
  • Transportgeräte und Förderanlagen bedienen;
  • Güter an ausgewählten Lagerorten sachgerecht einlagern;
  • Waren kommissionieren, verpacken und versandfertig machen;
  • Begleitpapiere prüfen und erstellen;
  • Bestände kontrollieren, Inventuren und Bestandsbewertungen durchführen;
  • Lagervorgänge und -bewegungen dokumentieren.

Für wen ist die Ausbildung zum Fachlageristen geeignet?

Wer Ordnung hält, ist nur zu faul zu suchen? Mit diesem Motto kommt man in der Lagerwirtschaft nicht weit. Wer aber in der Speisekammer, im Keller oder in der Garage genau weiß, was wo zu finden ist und welche Mengen noch vorrätig sind, weist schon zwei wichtige Eigenschaften für die Arbeit als Lagerlogistiker auf: Ordnungssinn und Genauigkeit.

Weitere Grundvoraussetzung für einen Fachlageristen sind Sorgfalt und Umsicht im Umgang mit den ihm anvertrauten Gütern. Er sollte Maße und Gewichte abschätzen können und über ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen verfügen, um Materialien und Gebinde sachgerecht zu transportieren und einzulagern und dabei Beschädigungen zu vermeiden. Zudem sollte er in der Lage sein, die notwendigen Lagerbedingungen zu erfassen, um Qualitätseinbußen oder Schäden durch unsachgemäße Lagerung zu verhindern.

Da bei Transportvorgängen und bei Tätigkeiten wie der Konditionierung, der Verpackung und dem Versand verschiedenste Maschinen und Geräte zum Einsatz kommen, sollte sich ein Fachlagerist auch für Technik interessieren. Eingesetzt werden Waagen und Zählwerke, Flurförderzeuge wie Stapler oder Ameisen sowie komplexe Systeme wie Hochregalsteuerungen oder Verpackungsmaschinen. Die Spanne reicht von mechanischen Hilfsmitteln wie Sackkarren oder Zurrmitteln zur Ladungssicherung bis hin zu digitalen Instrumenten wie Datenbrillen, smarten Verpackungen, RFIDs (Radio Frequency Identification) oder mobilen Endgeräten.

Neben der notwendigen Feinmotorik zur fachgerechten Bedienung filigraner Steuerungselemente ist aber auch Körperkraft gefragt. Gebinde wie Säcke, Fässer, Kanister oder Paletten sind teils von Hand zu bewegen – auch auf der Rampe oder im Freigelände. Die dabei auftretenden unterschiedlichen Umgebungs- und Witterungsverhältnisse muss ein Fachlagerist vertragen können, ohne allzu häufig krank zu werden.

Intellektuell fordernder ist die Arbeit im Büro und am Computer. Das Ausstellen von Frachtbriefen und Begleitpapieren ist nur ein Teil davon. Logistiksoftware oder Warenwirtschaftssysteme werden eingesetzt, um Warenein- und -ausgänge zu verbuchen, Lagerplätze zuzuordnen und alle Transport- und Lagervorgänge zu dokumentieren. Solche Systeme erleichtern auch die Bestandsaufnahme und -bewertung sowie die Inventur.

Angehende Fachlageristen sollten daher Interesse an zwei Arten von Tätigkeiten haben:

  • an verwaltend-organisatorischen Tätigkeiten. Dazu gehören die Kontrolle der angelieferten Waren, der Abgleich mit den Fracht- und Begleitpapieren sowie die Dokumentation der Einlagerung und die Verwaltung mit Warehouse-Software oder Logistiksystemen.
  • an konkreten praktischen Tätigkeiten. Darunter fallen der Transport von Gütern mithilfe von Fördersystemen und Hebezeugen sowie das unter anderem durch Software oder auch Wearables unterstützte Kommissionieren und Verpacken.

Da in einem Lager meist mehrere Personen arbeiten und auch immer wieder Fahrer von Lieferanten und Logistikunternehmen anwesend sind, ist das Sozialverhalten des Fachlageristen von Bedeutung. Als Mitglied des Logistik-Teams muss er Anweisungen seiner Führungskräfte verstehen und ausführen und Absprachen auch mit Kollegen verlässlich einhalten können. Bei der Kommunikation mit Lieferanten oder Transporteuren muss er eindeutig sein, um Missverständnisse auszuschließen und seine Position klar darstellen zu können. Dies ist unter anderem wichtig bei Reklamationen oder der Rücksendung beschädigter Waren. Fremdsprachenkenntnisse können sehr nützlich sein, da Fahrer von Fremdfirmen die deutsche Sprache oft nur in geringem Umfang beherrschen. Schichtdienste und auch Wochenendeinsätze bei verderblichen Waren verlangen zudem zeitliche Flexibilität.

Wichtig für die Arbeit als Fachlagerist sind damit unter anderem diese Eigenschaften:

  • Sorgfalt und Ordnungssinn;
  • Verantwortungsbewusstsein und -bereitschaft;
  • umsichtiges Verhalten;
  • selbstständige Arbeitsweise;
  • technisches Verständnis;
  • räumliches Denken;
  • gute körperliche Konstitution;
  • Teamfähigkeit und sprachliche Kompetenz;
  • zeitliche Flexibilität;
  • Fremdsprachenkenntnisse.

Ein Schulabschluss ist für die Ausbildung zum Fachlageristen nicht notwendig, gerade im Handwerk reicht in vielen Fällen die erfolgreiche Teilnahme an einer Berufsvorbereitungsmaßnahme, einem Berufsvorbereitungsjahr oder einer betrieblichen Qualifizierungsmaßnahme aus. 2020 fand beispielsweise jede siebte der 42 Personen, die diese Lehre in einem Handwerksbetrieb antraten, so den Zugang zu diesem Beruf. Einen Hauptschulabschluss konnten rund zwei Drittel vorweisen, jeder Siebte einen Realschulabschluss bzw. die „Mittlere Reife“ und drei starteten mit einem Abitur.

Auch in Industrie und Handel begannen 2020 acht Prozent die Lehre ohne Schulabschluss – bei allerdings deutlich höheren Ausbildungszahlen. Von den rund 5.250 Ausbildungsanfängern hatten rund 60 Prozent einen Hauptschulabschluss, gut ein Viertel die „Mittlere Reife“ und jeder 25. ein Abitur.

Etabliert hat sich in der betrieblichen Praxis demnach der Hauptschulabschluss als Einstiegsvoraussetzung – dies ist aus den Zahlen des Datensystem Auszubildende (DAZUBI) des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) herauszulesen.

Wie läuft die Ausbildung zum Fachlageristen ab?

Die Ausbildung zum Fachlageristen ist eine anerkannte zweijährige Ausbildung. Sie ist dual – zweigliedrig – angelegt und läuft sowohl im ausbildenden Betrieb als auch in einer Berufsschule ab. Nach dem ersten Ausbildungsjahr erfolgt eine Zwischenprüfung, am Ende des zweiten Jahres gibt es eine Abschlussprüfung; beide bestehen aus einem theoretischen und einem praktischen Teil. Mit dem erfolgreichen Abschluss ist die reguläre Ausbildungszeit beendet und der Titel „Fachlagerist“ darf getragen werden.

Die Ausbildung im Betrieb ist für die Auszubildenden kostenfrei. In der Regel wird vom ausbildenden Unternehmen die Berufskleidung gestellt. Kosten für Lernmittel sowie für die Fahrten zur Ausbildungsstätte oder eine Unterbringung vor Ort während der Berufsschulblöcke an zentralen Einrichtungen werden übernommen. Ist der Antritt der Ausbildung nicht ohne Umzug und Wohnortwechsel möglich, kann eine Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) als Förderung über die Bundesagentur für Arbeit beantragt werden.

Die schulische Ausbildung findet zu normalen Schulzeiten in Berufsschulen statt, entweder an ein bis zwei Tagen in der Woche in der Nähe des ausbildenden Betriebs oder als (jeweils mehrwöchiger) Blockunterricht an Berufsschulzentren oder in Berufskollegs. Teilweise kooperieren Bundesländer und legen länderübergreifend Fachklassen zusammen, wie Nordrhein-Westfalen und das Saarland. Hier werden die Berufsschulblöcke in der Stadt Hagen in einem Berufskolleg der Kaufmannsschule abgehalten. Vermittelt werden nicht nur die für den Beruf notwendigen theoretischen Grundlagen, auch allgemeinbildende Fächer stehen auf dem Stundenplan. Berufsspezifische Inhalte bestehen aus rechtlichen Aspekten, Vorschriften, Normen, Standards und technischen Regeln. Im Mittelpunkt steht aber die „Behandlung von Gütern“ von der Annahme und der Kontrolle über das Lagern, Bearbeiten, und Transportieren bis hin zum Kommissionieren und Verladen von Gütern. Fächer wie Deutsch und Englisch, Wirtschaft und Gesellschafts- oder Sozialkunde ergänzen das Spektrum.

Mit der praktischen Ausbildung im Ausbildungsbetrieb werden alle für die tägliche Arbeit notwendigen Fähig- und Fertigkeiten eingeübt. Über die beiden Ausbildungsjahre wird dabei der Grad der Selbstständigkeit permanent erhöht und die arbeitsbezogene Kommunikation trainiert. Zudem finden Unterweisungen in arbeitsschutzrechtliche Bestimmungen und betriebliche Sicherheitskonzepte statt. Je nach Arbeitgeber sind auch der rechtssichere Umgang mit Gefahrgütern oder Umweltschutzaspekte Thema. Den größten Raum nimmt der praktische Umgang mit Gütern und Waren ein, von der Annahme einer Lieferung bis zum Versand. Ein Schwerpunkt ist der Transport und die Lagerung mittels Flurförderzeugen sowie Förderanlagen und Hochregalsteuerungen. Ein weiterer besteht in der Kommissionierung von Lieferungen, die aus verschiedenen Elementen bestehen, unter Einsatz von technischen Hilfsmitteln. Ein anderer liegt wiederum auf der sachgerechten Verpackung in Gebinde entsprechender Materialien und Größe, auch mithilfe von Verpackungsmaschinen, sowie auf dem Verladen und sicheren Verstauen der Ladung. Im Büro wird das Erstellen und Bearbeiten von Begleitpapieren sowie die Dokumentationen aller Lagervorgänge mittels Warenwirtschafts- und Logistiksoftware-Systemen perfektioniert.

Während der Ausbildung können werdende Fachlageristen auch Zusatzqualifikationen wie einen Staplerschein oder ein Zertifikat über den Umgang mit Gefahrgut erwerben. Sinnvoll fortgeführt werden kann die Ausbildung in Richtung „Staatlich geprüfte Fachkraft für Lagerlogistik“. In einem dritten Lehrjahr werden dann organisatorische Inhalte vermittelt. Dazu gehören unter anderem die Planung von Transporten sowie kaufmännische Aspekte wie die Erfassung und Auswertung von Lagerkennzahlen. Der Rahmen der Kompetenzen eines Fachlageristen wird durch diese Aufstiegsweiterbildung deutlich erweitert.

Wie viel verdient ein Fachlagerist?

Ob in Industrie, Handwerk, Handel oder im Verkehrssektor: Während der zweijährigen Lehre erhalten angehende Fachlageristen vom Ausbildungsbetrieb eine Ausbildungsvergütung. Diese hat angemessen zu sein, so steht es im Berufsbildungsgesetz (BBiG). Das heißt nach aktueller Rechtsprechung: Die tarifliche Vergütung darf nicht um mehr als 20 % unterschritten werden. Somit gilt für alle Azubis im dualen System: Haben sie ihre Lehre zwischen dem 01.01.2022 und dem 31.12.2022 angetreten, erhalten sie im ersten Jahr der Berufsausbildung mindestens 585 Euro brutto monatlich, war der Start nach dem 01.01.2023, werden mindestens 620 Euro vergütet (§17 Absatz 1 und 2 BBiG). Diese gesetzliche Grundvergütung steigt danach im 2. Lehrjahr um 18 %. Wer im September 2022 eine Ausbildung mit der Mindestvergütung angefangen hat, kann dann also mit monatlich mindestens 690 Euro brutto rechnen.

Viele der Fachlageristen erhalten aber als Auszubildende mehr Geld als die gesetzliche Mindestvergütung. Dies hängt unter anderem ab von der Branche, der Größe und dem Bundesland, in dem das ausbildende Unternehmen seinen Standort hat – und dem Abschluss eines Tarifvertrags. In der Industrie gilt für viele Betriebe der Tarifvertrag für Metall- und Elektroberufe, in Handel und Transportwesen spezielle Handels-, Dienstleistungs- oder Logistik-Tarifverträge. Handwerksbetriebe sind meist nicht tariflich gebunden und zahlen dementsprechend oft weniger.

Im Groß- und Einzelhandel wird beispielsweise im 1. Jahr der Ausbildung je nach Bundesland eine Vergütung von knapp 750 (im Saarland) bis gut 1.100 Euro (in Baden-Württemberg) brutto monatlich gezahlt – über alle Länder gemittelt liegt der Wert bei ca. 1.000 Euro. Im privaten Verkehrsgewerbe beginnt die Vergütung dagegen bereits bei 660 Euro Monatsbrutto (in Sachsen) – aber die Spanne reicht ebenfalls bis ca. 1.050 Euro brutto im Monat (in Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt), bei einem Durchschnittsentgelt von rund 910 Euro.

Die Angaben zum Einstiegsgehalt nach Abschluss der Ausbildung schwanken enorm, zwischen 1.600 und 1.800 Euro monatlich als unterem bis zu 2.500 Euro Monatsbrutto als oberem Wert. Abhängig ist der Betrag sicher davon, ob der Beruf im Handwerk, im Handel oder in der Industrie ausgeübt wird, welche Branche man betrachtet, wie groß der Arbeitgeber ist und in welchem Bundesland man sich befindet. Im Handel sind zwischen 2.000 und 2.500 Euro brutto im Monat üblich, das Verkehrsgewerbe liegt mit 2.000 bis 2.300 Euro Monatsbrutto etwas darunter. Wie fast überall gilt auch bei der Entlohnung: Mit zunehmender Berufserfahrung und mit der Unternehmensgröße steigt auch das Gehalt. Fachlageristen verdienen meist zwischen knapp 2.400 und 2.650 Euro brutto im Monat. In der Metallindustrie ist mehr zu verdienen. Hier liegt das Gehalt mit 2.900 – 3.200 Euro Monatsbrutto deutlich darüber. Ohne weitere Qualifizierung und beruflichen Aufstieg ist dies das Ende der Gehaltsleiter.

Wie kann ein Fachlagerist aufsteigen?

Digitalisierung und Automatisierung greifen auch in der Lagerwirtschaft immer weiter um sich. Autonome Transportsysteme wie selbstfahrende Gabelstapler und intelligente Hochregalsteuerungen sind in Logistikzentren bereits Standard. Auch der Einsatz von Lagermanagement-, Warenwirtschafts- und Logistiksystemen sowie die automatisierte Bestandskontrolle per Barcode und RFIDs sind vielfach üblich. Ein Fachlagerist sollte hier durch Anpassungsweiterbildungen seinen Kenntnisstand aktuell halten und neue Entwicklungen verfolgen. Vollautomatische Kommissioniersysteme, Sprach- und Lichtsignal-gesteuerte Anlagen und Wearables wie Datenbrillen und Datenhandschuhe als digitale Assistenz sind ebenso im Trend wie Collaborative Robots (Cobots) und smarte Verpackungen, die Waren automatisch identifizieren. Sogar der Einsatz von Drohnen wird erprobt, um Warenbestände und den Füllungsgrad der Lagerflächen zu erfassen. Qualifizierungen als Drohnenpilot oder Software-Anwender können die eigenen Kompetenzen erhöhen und so das Gehalt steigern. Je nach Arbeitgeber und Einsatzbereich können auch Bereiche wie Lagerwirtschaft und -management, Material- und Warenwirtschaft, Transport-, Distributions- und Entsorgungslogistik oder Verkehrs- und Speditionswesen interessant sein. Allgemeine Themen wie der Umgang mit Gefahrstoffen, Umweltschutz sowie Energiethemen oder Ressourceneinsparung können ebenfalls wichtig sein für eine beruflichen Anpassung und Qualifizierung.

Der Abschluss als Fachlagerist ist eine gute Basis für eine Aufstiegsweiterbildung. In der Regel ist der nächste Schritt dann die „Fachkraft für Lagerlogistik“; dieser Abschluss kann in einem weiteren – dritten – Lehrjahr erreicht werden. Aber auch die „Fachkraft Logistik/Materialwirtschaft“ liegt in greifbarer Nähe. Weitere Sprossen auf der Karriereleiter können die Fortbildung zum Ausbilder oder die Meisterschule mit Abschluss Logistikmeister sein. Der kaufmännische Weg kann bei Qualifizierungen zu einem Fachwirt (Richtung Technik, Handel oder Logistiksysteme) oder Betriebswirt eingeschlagen werden. Damit stehen Führungspositionen im Bereich Lagerleitung oder Logistikleitung offen. Dann werden allerdings auch Soft Skills wichtig: Seminare zu Führungskompetenz, Personaleinsatzplanung und -entwicklung, Gesprächsführung, Konfliktlösung, sowie Zeit- und auch Selbstmanagement erweitern die fachlichen Kompetenzen.

Vom Fachlageristen ohne Hauptschulabschluss bis zum Bachelor in Logistik und Supply-Chain Management, Wirtschaftsingenieurwesen, Betriebswirtschaftslehre oder Business Administration ist es ein sehr weiter Weg – aber er ist prinzipiell gangbar. Einfacher haben es Fachlageristen mit einem Fachabitur oder der allgemeinen Hochschulzugangsberechtigung. Damit ist sofort ein Studium an einer Fachhochschule oder Universität möglich.

Fachlagerist – Ausbildung (2024)

FAQs

Was brauche ich um Fachlagerist zu werden? ›

Fachlageristen und Fachlageristinnen finden Beschäftigung in Unternehmen nahezu aller Wirtschafts- bereiche. Welcher Schulabschluss wird erwartet? Rechtlich ist keine bestimmte Schulbildung vorgeschrieben. In der Praxis stellen Betriebe überwie- gend Auszubildende mit Hauptschulabschluss* ein.

Ist Fachlagerist ein anerkannter Ausbildungsberuf? ›

Fachlagerist/in ist ein 2-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf in Industrie und Handel. Die Ausbildung findet auch im Handwerk statt.

Ist Fachlagerist eine kaufmännische Ausbildung? ›

Fachlagerist (m/w/d)

Diese Ausbildung dauert nur zwei Jahre, im Gegensatz zu der 3-jährigen Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik. Der wesentliche Unterschied ist der kaufmännische Anteil während der Ausbildung und im Beruf. Der Fachlagerist muss die Inhalte des kaufmännischen Bereichs zunächst nicht erlernen.

Was ist der Unterschied zwischen Fachkraft für Lagerlogistik und Fachlagerist? ›

Als Fachlagerist:in liegt der Fokus dabei auf den eher praktischen Tätigkeiten direkt im Warenlager. Im Unterschied dazu arbeitet die Fachkraft für Lagerlogistik zusätzlich außerdem im Büro und ist zuständig für organisatorische Prozesse sowie Absprachen mit Lieferanten.

Wie sind die Arbeitszeiten als Fachlagerist? ›

Als Fachlagerist arbeitest du in der Regel 40 Stunden die Woche. Oft findet diese Arbeit im Schichtdienst statt. Du arbeitest also normalerweise 5 Tage die Woche entweder morgens, mittags oder abends. Die Arbeit von Fachlageristen ist unglaublich wichtig und wird jeden Tag gebraucht.

Was ist Fachlagerist für ein Beruf? ›

Fachlageristen und lageristinnen nehmen Güter an und prüfen anhand der Begleitpapiere die Art, Menge und Beschaffenheit der Lieferungen. Sie erfassen die Güter via EDV, packen sie aus, prüfen ihren Zustand, sortieren und lagern sie sachgerecht oder leiten sie dem Bestimmungsort im Betrieb zu.

Warum Fachlagerist werden? ›

Warum hast du dich für diesen Beruf entschieden? Den ganzen Tag in einem Büro sitzen, das wollte ich nicht. Ich wollte einen Beruf, der interessant ist und auch an geistige Fähigkeiten Anforderungen stellt. Der Bereich der Logistik erfordert viel Organisationstalent und eigenverantwortliches Arbeiten.

Was muss man als Fachkraft für Lagerlogistik machen? ›

Fachkräfte für Lagerlogistik nehmen Waren aller Art an und prüfen anhand der Begleitpapiere deren Menge und Beschaffenheit. Sie organisieren die Entladung der Güter, sortieren diese und lagern sie sachgerecht an vorher bereits eingeplanten Plätzen.

Wie viel verdient ein Fachlagerist in Nordrhein Westfalen? ›

Gehalt Fachlagerist in Nordrhein-Westfalen
Region1. QuartilMittelwert
Köln2.073 €2.423 €
Krefeld2.051 €2.387 €
Leverkusen / Bergisch-Gladbach2.086 €2.403 €
Mönchengladbach / Neuss1.964 €2.345 €
21 more rows

Ist Fachlagerist ein Facharbeiter? ›

Die Ausbildung zum Fachlageristen besitzt keine Spezialisierungen, sodass es keine abweichenden Bezeichnungen gibt. Frühere bekannte Bezeichnungen sind unter anderem der „Handelsfachpacker“, „Facharbeiter für Warenumschlag“ sowie der „Transport- und Lagerfacharbeiter“.

Was ist eine Lagerfachkraft? ›

Eine Lagerfachkraft unterstützt logistische Planungs- und Organisationsprozesse. Das vielfältige Aufgabenfeld umfasst die gesamte Lagerung – vom Wareneingang bis zum Warenausgang.

Ist die Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik kaufmännisch? ›

Bei der Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik handelt es sich um eine gewerblich-kaufmännische Ausbildung. Zum Aufgabenbereich einer Fachkraft für Lagerlogistik gehören die Planung, Organisation und Durchführung bei der Warenannahme, bei der Lagerung und beim Versand erforderlichen Abläufe und Vorgänge.

Ist Lagerist und Logistiker das gleiche? ›

Der Beruf Lagerist (auch Logistiker genannt) ist vielseitig und spannend. Während der Lehre, welche drei Jahre dauert, lernen Sie folgende Hauptaufgaben souverän zu erledigen: Sie stellen Objekte (Güter, Personen, Informationen, etc.)

Welche Berufe gibt es im Lagerlogistik? ›

Berufe rund um Transport, Lager und Logistik
  • Berufsflugzeugführer/in (CPL (A))
  • Berufshubschrauberführer/in (CPL (H))
  • Berufskraftfahrer/in.
  • Binnenschiffer/in.
  • Binnenschifffahrtskapitän/in.
  • Eisenbahner/in - Betriebsdienst - Lokführer/in und Transport.
  • Eisenbahner/in - Zugverkehrssteuerung.
  • Fachkraft - Fahrbetrieb.

Was muss man in der Logistik können? ›

Um als Logistiker arbeiten zu können, benötigt man eine abgeschlossene Ausbildung oder ein abgeschlossenes Studium. Die Ausbildung könnte z.B. als Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistungen sein. Das Studium sollte den Schwerpunkt Logistik haben.

Wie viel verdient man als Fachlagerist in Deutschland? ›

Als Fachlagerist oder Fachlageristin erwartet dich ein Einstiegsgehalt von bis zu 2.290 € brutto im Monat. Dein anfängliches Jahresgehalt liegt also bei rund 27.480 €. Je mehr Erfahrung du sammelst, desto mehr steigt auch dein Gehalt: Durchschnittlich verdienst du später nämlich 2.810 € brutto im Monat.

Was versteht man unter Lager und Logistik? ›

Die Lagerlogistik umfasst alle Prozesse der Lager- und Transportvorgänge zur Planung, Steuerung und Überwachung eigener und fremder Güter. Damit wird ein fachgerechtes Verfahren aller Güter vom Wareneingang bis Warenausgang sichergestellt.

Was macht ein Lagerlogistik Wikipedia? ›

Lagerlogistik: beinhaltet die Planung, Durchführung und Kontrolle aller logistischen Maßnahmen bezüglich der Standortwahl des Lagers, Gestaltung optimaler Lagersysteme und Lagerorganisation sowie der Lagertechnik.

Wie viel verdient man als Fachkraft für Lagerlogistik in der Schweiz? ›

Logistiker EFZ

Je nach Kanton, Branche und individuellen Aufgaben kann mit folgendem durchschnittlichem Lohn gerechnet werden: ab 18 Jahre: 4'123.85 CHF pro Monat. ab 24 Jahre: 4'689.23 CHF pro Monat. ab 30 Jahre: 5'399.23 CHF pro Monat.

Was verdient eine Fachkraft für Lagerlogistik in NRW? ›

Abhängigkeit Gehalt Fachkraft für Lagerlogistik vom Bundesland:
BundeslandDurchschnittliches Monatsgehalt (brutto)Durchschnittliches Jahresgehalt (brutto)
Nordrhein-Westfalen2.775 EUR33.300 EUR
Rheinland-Pfalz2.765 EUR33.180 EUR
Saarland3.124 EUR37.488 EUR
Sachsen2.188 EUR26.256 EUR
13 more rows

Wie viel verdient man bei DHL im Lager? ›

Durchschnittliches Einkommen pro Stunde bei Deutsche Post & DHL als Lagermitarbeiter (m/w/d) in Deutschland ist etwa 12,60 €, was 7 % unter dem Landesdurchschnitt liegt.

Wie viel verdient man bei 3 Schicht? ›

Ein Arbeitnehmer hat einen Stundenlohn von 15,00 €. Der Arbeitnehmer arbeitet von Montag bis Freitag jeweils 8 Stunden im 3-Schicht-System. In der Nachtschicht erhält er einen Zuschlag von 25% auf den Stundenlohn. Der Arbeitnehmer hat einen VWL-Vertrag über 40,00 € monatlich.

Wie viel verdient ein Lagerarbeiter in Deutschland? ›

Wenn Sie als Lagerarbeiter/in arbeiten, verdienen Sie voraussichtlich mindestens 25.900 € und im besten Fall 34.800 €. Das Durchschnittsgehalt befindet sich bei 30.300 €.

Was ist ein Lagerverwalter? ›

Lagerverwalter/-in. Sie behalten stets den Überblick im Lager: Lagerverwalter und Lagerverwalterinnen sind für die Organisation eines Warenlagers zuständig. Ihr Verantwortungsbereich umfasst den Wareneingang sowie den Warenausgang, den Versand und die Entsorgung von Waren.

Was macht ein Facharbeiter? ›

Ein Facharbeiter war in der Wirtschaft ein Arbeiter, der eine technische oder gewerbliche Berufsausbildung erfolgreich absolviert oder sich die erforderlichen Kenntnisse und Fertigkeiten durch entsprechende Berufserfahrungen angeeignet hatte. Heute heißt er Fachkraft.

Ist ein Facharbeiter? ›

Baufacharbeiter sind die Experten für die Konstruktion und Errichtung von Gebäuden. Sie können nicht nur einen Hausbau auf der Grundlage ihrer Fachkenntnisse planen, sondern diesen auch umsetzen und mit verschiedenen Materialien Wände und Mauern aufbauen.

Was versteht man unter Fachkräften? ›

Fachkräfte oder Facharbeiter sind der Definition nach Menschen, die in einem anerkannten Ausbildungsberuf entsprechend der Ausbildungsverordnung ausgebildet wurden, die vorgeschriebene Abschlussprüfung abgelegt haben und in diesem Beruf beschäftigt sind oder gearbeitet haben.

Welche Branche ist Lagerist? ›

Was mache ich als Lagerist? Der Lagerist – oder auch Fachkraft für Lagerlogistik – ist in einem Unternehmen im Lager bzw. in der Logistik tätig. Für diesen Beruf mitbringen sollte man Kenntnisse in der Warenwirtschaft, in der Logistik und im Einkauf und/oder Kenntnisse in der Qualitätssicherung.

Warum Logistiker werden? ›

Logistiker haben in der Welt des globalen Handels einen hohen Stellenwert. Der Logistikprozess beinhaltet von der Rohstoffbeschaffung, Verarbeitung, Einlagerung, Zustellung und Entsorgung. Ein Logistiker ist für einen Teilprozess der verschiedenen Prozesse der Lieferkette zuständig.

Hat Lagerlogistik Zukunft? ›

Eine Fachkraft für Lagerlogistik arbeitet im Lager, ist lange auf den Beinen und sollte daher körperlich fit sein. Der wachsende Versandhandel beschert den Lagerkräften gute Zukunftaussichten. Über eine Ausbildung oder eine Umschulung finden Interessenten den Weg in den Job.

Ist Logistiker ein Lehrberuf? ›

Der Lehrberuf Betriebslogistikkaufleute ermöglicht mit entsprechender Berufserfahrung und Weiterbildung beispielsweise die Spezialisierung auf: Fuhrpark-Disposition. Logistik-Management / Lagermanagement.

Wie viel verdient man in der Logistik? ›

Auch im Bereich der Logistik verdient man mehr, je mehr Berufserfahrung man hat. Das Einstiegsgehalt variiert im Durchschnitt zwischen ungefähr 30.000 Euro brutto und etwa 50.000 Euro/brutto, je nach Position. Nach über 10 Jahren Berufserfahrung steigt es um etwa 50 bis 60 Prozent, auf bis zu 80.000 Euro brutto.

Wie gefragt sind Logistiker? ›

Logistiker sind in dieser Zeit der intensiven Handelsbeziehungen mittlerweile in fast jeder Branche gefragt. Je nachdem, um welches Gebiet der Logistik es sich handelt, beträgt das Gehalt zwischen 2.100 und 6.400 Euro brutto im Monat.

Wie viel verdient man als Fachlagerist in Bayern? ›

Gehalt Fachlagerist in Bayern
Region1. Quartil3. Quartil
München2.242 €3.053 €
Nürnberg2.049 €2.717 €
Regensburg1.998 €2.682 €
Rosenheim2.106 €2.728 €
14 more rows

Was lernt man als Logistiker? ›

Du lernst die Vielseitigkeit der Welt des Verkehrs kennen oder arbeitest in Brief- und Paketzentren und in Lagern von Industrie-, Handels- und Produktionsbetriebene. Damit «gefährliche» Güter keine Schäden oder Unfälle verursachen können, kennt der/die Logistiker/in das Giftgesetz und lagert sie fachgerecht und sicher.

Wie viel Geld verdient ein Lagerist? ›

Wenn Sie als Lagerist/in arbeiten, verdienen Sie voraussichtlich mindestens 27.100 € und im besten Fall 36.800 €. Das Durchschnittsgehalt befindet sich bei 31.500 €.

Top Articles
Latest Posts
Article information

Author: Edmund Hettinger DC

Last Updated:

Views: 6355

Rating: 4.8 / 5 (78 voted)

Reviews: 93% of readers found this page helpful

Author information

Name: Edmund Hettinger DC

Birthday: 1994-08-17

Address: 2033 Gerhold Pine, Port Jocelyn, VA 12101-5654

Phone: +8524399971620

Job: Central Manufacturing Supervisor

Hobby: Jogging, Metalworking, Tai chi, Shopping, Puzzles, Rock climbing, Crocheting

Introduction: My name is Edmund Hettinger DC, I am a adventurous, colorful, gifted, determined, precious, open, colorful person who loves writing and wants to share my knowledge and understanding with you.